2. Spieltag Braunsdorf - Altenberg
Braunsdorf 05.09.2010 10:00
SpG Kesselsdorf/Braunsdorf 1 : 6 BSG Stahl Altenberg
von Lucas Böhme und Marcus Kaufmann
Stahlelf behält bei emotionalem Feuerwerk
in Braunsdorf kühlen Kopf...!!
Alles für den Dackel, alles für den Club, unser Leben für den Hund...H-Hund...!!!
mit diesem Spruch sollte die erste Auswärtsaufgabe der Saison in Braunsdorf erfolgreich gemeistert werden.
Man reiste mit großen Ambitionen an, konnte man doch in der Vorsaison die Kesselsdorfer auswärts mit 5:0 besiegen. Diesmal stand auch Chefcoach Falk Bülow an der Seitenlinie und betreute die Mannschaft.
Man merkte von Beginn an die Angriffslust der Altenberger, die immer wieder früh attackierten, die Gäste durch effektives Pressing unter Druck setzten und nie ins Spiel finden ließen. Die ersten zwei Torgelegenheiten von Andreas Wolf und Nico Phillipp, jeweils vorbereitet von Kaufmann, fanden ihren Platz noch nicht im Gehäuse der SpG Braunsdorf/Kesselsdorf, anders jedoch die 3. Torgelegenheit bereits in Spielminute 5.
Nach einem Zuspiel von Kaufmann schnappte sich Wolf den Ball und ließ mit einem unwiderstehlichen Antritt der schlecht sortierten Defensivreihe der Gäste keine Chance. Nach einem hervorragend gespielten Querpass von Wolf versenkte die Numero 7 der Altenberger, Nico Phillipp, den Ball sicher im Tor.
Damit schien der Bann gebrochen, die Stahlelf agierte jetzt weniger verkrampft und spielte die Mannschaft der Kesselsdorfer phasenweise schwindelig. In Minute 13 dann der nächste Hochkaräter der Gästemannschaft: Kaufmann lupft den Ball intelligent über die Hintermannschaft und vfindet dort den herausragend agierenden Nico Phillipp. Der bringt den Ball dann problemlos zum 2:0 im Tor unter...dachten zunächst alle. Doch unter Protesten der Heimfans knickte der Schiedsrichter ein und pfiff das Tor zurück, weil sich Philipp zum Zeitpunkt der Ballabgabe angeblich in Abseitsposition befunden haben soll. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit traf er hier eine krasse Fehlentscheidung, die nur unter dem Druck der heimischen „Fans“ zustande kommen konnte. Über diese Fans wird weiter unten im Bericht auch noch zu lesen sein.
Doch die Altenberg ließen sich davon nicht verunsichern und spielten sich immer wieder gute Gelegenheiten heraus. Die Mannschaft aus Kesselsdorf hingegen konnte zu keinem Zeitpunkt wirklich ernsthaft das Tor von Lucas Böhme in Gefahr bringen. Einzig einen Schuss in den Anfangsminuten musste er parieren. Seine gute Form konnte er später nur noch in den Katakomben der Arena zeigen, als er ein scharf geschnippstes Haarband von Marcus Kaufmann sicher aus der Luft angelte.
Marcus Kaufmann, der zentrale Mann im Spiel der Stahlelf sollte es auch sein, der den Vorsprung auf 2 Tore ausbaute. Nach 20 absolvierten Minuten spielte Andreas Wolf einen Ball zurück auf den Zehner, der den Ball mit einem satten Rechtsschuss aus gut 23 Meter halbrechter Position im linken oberen Torwinkel unterbrachte. Bei diesem attraktiven Distanzschuss blieb der Abwehr und dem Schlussmann der Gegner nur die Zuschauerrolle.
Danach verflachte das Spiel mehr und mehr, die Gäste nahmen sich eine kleine Pause und ließen das Heimteam ein wenig kommen. Deren Rezept, gegen unsere Abwehr mit hohen, langen Bällen zu arbeiten, erwies sich als Fehlgriff. Die technisch limitierten Angreifer konnten außerdem kaum für Torgefahr sorgen.
In der 37. Minute dann schon die vermeintliche Vorentscheidung: Kaufmann spielt den Ball hoch in die Spitze und Nico Philipp lupft ihn wunderschön mit dem Kopf über den etwas zu klein geratenen Keeper der Gegner. Diesen Spielzug hatte man schon ein paar Mal gesehen, umso größer natürlich der Jubel, dass daraus endlich ein Treffer gelang.
Nun konnte man einige Parallelen zum Spiel gegen Wehlen erkennen. Der Ball wurde weniger genau gespielt und die Laufarbeit nahm merklich ab.
Pünktlich pfiff der Schiedsrichter zum Pausentee und man konnte mit einem ungefährdeten 3-Tore-Vorsprung die weitere Taktik besprechen.
Im Anschluss ging es ohne Wechsel weiter, jedoch meldete sich bei Felix Tscheuschner eine unangenehme Schienbein- und Oberschenkelverletzung zurück, er wurde in Minute 52 ausgewechselt. Für ihn kam der in der Vorwoche noch in der Anfangself befindliche Dominik Reinke, der die Position auf der rechten Abwehrseite übernahm. Marco Kadner rückte in die Innenverteidigung.
Die Mannschaft aus Kesselsdorf wollte nun das Spiel in die Hand nehmen, dies gelang allerdings nur in den seltensten Fällen. Gegen routinierte Gäste hatten sie bis zum Schlusspfiff ihre Probleme. Trotzdem gelang ihnen der 1:3-Anschlusstreffer durch einen glücklich verwandelten Foulelfmeter. Dem vorausgegangen war ein Foul von Pierre Thomas, der gegen seinen Gegenspieler im Strafraum einen Tick zu ungestüm zu Werke ging.
Danach besannen sich die Altenberger wieder aufs Fußballspielen. Andreas Wolf konnte nach schöner Vorlage von David Tiebel zum 4:1 einnetzen. Er erzielte das vielleicht schönste Tor des Vormittags, indem er aus circa 10 Metern Entfernung mit dem Rücken zum Tor den Keeper der SpG Kesselsdorf/Braunsdorf überlupfte.
Während sich Kaufmann immer wieder Scharmützel mit den Fans des Heimteams leistete, klagte Chantré über Schmerzen im Unterschenkel und wurde durch Reckin ersetzt, der sich in der Folge gut ins Spiel einbrachte.
Nach seinem fünften oder sechsten Foulspiel wurde Marcus Kaufmann dann korrekterweise verwarnt. Die längst überfällige gelbe Karte war gleichzeitig die erste für die Stahlelf in dieser Saison. Sekunden später die Retourkutsche seines Gegenspielers: Im Mittelfeld ließ Dieser Kaufmann über die Klinge springen und sah dafür ebenso den gelben Karton des ruhig und bedacht agierenden Schiedsrichters.
Während das Spiel nun so gut wie entschieden war, waren wüste Beschimpfungen der "Fans" aus Kesselsdorfer an der Tagesordnung. Besonders Kaufmann war dabei Zielscheibe der aufkommenden Aggressionen. Es fielen Sprüche wie "Hau den mal so richtig um!" oder "Lasst das Mädchen mal den Einwurf machen." Darauf konterte der mit lila Nikeschuhen und Haarband spielende Akteur der Gäste geschickt mit einem provozierenden und aufreizenden Richten seiner Haare. Auch Sätze wie "Du mit deinen schwulen Schuhen" fielen, worauf Kaufmann schlagfertig entgegnete: "Na und, ich bin trotzdem 10 mal geiler als du". Die vom Gegenspieler, nebenbei gesagt, höchst unsportliche Forderung des Beweisens seiner Männlichkeit ließ Kaufmann jedoch aus, um nicht unnötig Neid zu erwecken.
Dann zeigten die Altenberger noch einmal, weshalb sie eigentlich nach Kesselsdorf gekommen waren. Reckin spielt mit dem Außenspann auf Philipp, der lässt alle Gegenspieler stehen und vollendet sicher zum 5:1.
Ein präziser Abschlag von Torwart Böhme bereite dann das 6:1 vor. Wolf nimmt den Ball an der Mittellinie auf und steckt ihn hervorragend zu Philipp durch, der den Ball locker und leicht am Torhüter vorbeischiebt und seinen 5. Saisontreffer markiert. Dem ging jedoch eine strittige Attacke Philipps voraus, bei der er dem Keeper den Ball mehr oder weniger aus der Hand schlägt und die der Schiri auch hätte abpfeifen können. Sei´s drum, beim Spielstand von 6:1 interessierte es niemanden mehr so richtig.
Dannach war das Spiel vorbei und die Gäste aus Altenberg feierten den ersten Sieg der noch jungen Saison. Auf dem Platz wurde ein Kreis gebildet und alle gröhlten siegestrunken und zufrieden: "So sehen Sieger aus…" Auch in der Kabine kannte man kein Ende und skandierte für jeden Treffer ein "Tooooor" weit hörbar bis hinaus zu den vor Wut schnaufenden Eltern der Mannschaft aus Kesselsdorf. Auch den von Oliver Pocher spontan etwas abgewandelten Song "SO GEHT ALTENBERG, ALTENBERG GEHT SO - so geht kesselsdorf, kesselsdorf geht so" choreografierte man auf dem Rasen.
Freudetaumelnd ging es also mit 3 Punkten im Gepäck wieder Richtung Heimat, in der Tabelle rutschte man auf Platz 2 vor.
Stolz konnte man sein auf das Gezeigte, so konnte man sich auch im nächsten Heimspiel kommenden Samstag gegen Freital präsentieren, bei dem der nächste Dreier eingefahren werden soll.
Einen besonderen Dank an unseren Edelfan Tim, der uns zu diesem Auswärtsspiel begleitete!
Tore:
1:0 Phillipp,Vorlage Wolf
2:0 Kaufmann
3:0 Phillipp,Vorlage Kaufmann
3:1 Foulelfmeter
4:1 Wolf,Vorlage Tiebel
5:1 Philipp,Vorlage Reckin
6:1 Philipp, Vorlage Wolf
Danke für die Unterstützung der mitgereisten Anhänger.